Zertifikatspreise im Emissionshandel der Europäischen Union bis 2024
Der Preis für Emissionszertifikate im Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) erreichte im Februar 2023 mit 100,34 Euro pro Tonne CO₂ ein Rekordhoch, sank aber bis Ende Februar 2024 auf 56 Euro (-44 Prozent). Anfang Mai lag der Preis bei 73,2 Euro pro Tonne CO₂.
Ein Grund ist die geringe Nachfrage: Die Industrie in der EU produziert weniger als erwartet und verbraucht damit auch weniger fossile Brennstoffe. Dadurch ist auch der Bedarf an Zertifikaten geringer ist und die Preise sinken. Die Nachfrage wird dazu durch eine erhöhte Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien gesenkt.
Was ist das EU-ETS?
Das EU-ETS wurde 2005 eingeführt und war der weltweit erste Markt für den Handel mit CO₂-Zertifikaten. Das System wurde eingeführt, um Treibhausgasemissionen zu bepreisen und damit Unternehmen Anreize zu liefern, ihre klimaschädlichen Emissionen zu senken. Jedes Jahr wird eine feste Anzahl von Emissionszertifikaten auf den Markt gebracht, die zwischen Unternehmen gehandelt werden. Dabei wird die Anzahl der verfügbaren Zertifikate jährlich reduziert, was zu einem Anstieg der Preise führt. Das EU-ETS befindet sich aktuell in seiner vierten Phase (2021 bis 2030).
Schwankung der Preise
Die Preise der gehandelten Zertifikate sind volatil und ändern sich täglich, da die Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Zum Beispiel führte im März 2022 der Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges dazu, dass die Preise aufgrund des erwarteten Verbots von russischen Energieeinfuhren in Europa auf weniger als 60 Euro pro Tonne CO₂ abstürzten.