Allgemein ist nicht eindeutig definiert, wann ein Land als Klein-, Mittel- oder Großstaat angesehen wird. Trotz der engen wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen mit umliegenden Ländern haben auch Staaten mit geringem Staatsgebiet nach dem Prinzip der Staatengleichheit der Vereinten Nationen die gleichen Rechte wie Groß- oder Mittelmächte und besitzen eine uneingeschränkt anerkannte Eigenständigkeit. Daneben existieren weitere kleinere und kleinste Staaten, die jedoch nicht unter die Definition "Kleinstaat" fallen, da sie nur eingeschränkt souverän sind und die Außenpolitik nicht eigenständig übernehmen. Beispiele hierfür sind das unter der Souveränität Großbritanniens stehende Überseegebiet Gibraltar oder die von der britischen Krone verwalteten Kanalinseln.
Die sechs europäischen Kleinstaaten bestechen in vielerlei Hinsicht durch ihre Vielfalt und besitzen gemessen an ihrer Bevölkerungsgröße im weltweiten Vergleich ein hohes Wohlstandsniveau. Häufig wird das Bruttoinlandsprodukt zu einem gewissen Teil von Beschäftigten erwirtschaftet, die außerhalb der Staatsgrenzen leben. Aufgrund ihrer räumlichen Nähe zu anderen Ländern sind in den Kleinstaaten eine Vielzahl an Amtssprachen in Gebrauch. In Monaco wird beispielsweise neben Französisch noch Englisch, Italienisch sowie der Dialekt Monegassisch gesprochen. Alle sechs Länder sind beliebte Reiseziele, wobei vor allem Andorra mit seinen Skiorten und die Inselgruppe Malta im Mittelmeer eine große touristische Anziehungskraft entfalten.