Der größte Erdölexporteur weltweit
Saudi-Arabien zählt zur Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20); zudem ist es das bedeutendste Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC): Das Land verfügt mit rund 39,6 Milliarden Tonnen über die größten nachgewiesenen Erdölreserven weltweit, ist mit einer Ölproduktion von rund 500 Millionen Tonnen (2020) nach den USA und Russland der größte Erdölförderer und schließlich mit weitem Abstand der größte Erdölexporteur.Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von geschatzt rund 833,5 Milliarden US-Dollar (2021) steht Saudi-Arabien auf Rang 17 der größten Volkswirtschaften der Welt. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag 2021 bei circa 23.507 US-Dollar je Einwohner:in. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt in den Jahren 2018 und 2019 jeweils leicht gewachsen war, sank die Wirtschaftsleistung 2020. Für 2021 wird mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung um rund 3,2 Prozent gerechnet. Für 2022 wird ein Wachstum von circa 7,6 Prozent prognostiziert. Die Arbeitslosenquote von Saudi-Arabien betrug im Jahr 2021 circa 6,65 Prozent. Die Inflationsrate lag 2021 noch bei 3,1 Prozent; 2022 soll diese bei etwa 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen.
Die Bedeutung des Ölpreises für den Außenhandel
Im Jahr 2021 exportierte Saudi-Arabien Waren (hierzu zählen auch Rohstoffe) im Wert von circa 258,4 Milliarden US-Dollar und importierte Güter für circa 155 Milliarden US-Dollar. 2012 exportiere Saudi-Arabien noch Waren im Wert von rund 388,4 Milliarden US-Dollar. Der Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit dem Verfall des Ölpreises; dieser erreichte im Jahr 2016 den Tiefpunkt der letzten Jahre und somit nur noch knapp 40 Prozent des Preisniveaus von 2012. Nach einem kurzen Aufschwung sank der Ölpreis im Jahr 2020 wieder fast auf das Niveau von 2016. Für das Jahr 2022 wird ein starker Anstieg auf über 100 US-Dollar je Barrel geschätzt. Das Land gehört aufgrund der Ölpreisentwicklung derzeit nicht mehr zu den wichtigsten Exportländern; unter den 20 bedeutendsten Importnationen war es hingegen auch vorher nicht vertreten. Im Jahr 2022 kann sich dies aber wieder ändern. Saudi-Arabien erzielte dank seiner Ölexporte seit Jahren hohe Überschüsse in der Handelsbilanz; der Exportüberschuss von gut 233 Milliarden US-Dollar 2011 war der höchste weltweit. 2021 betrug der Handelsbilanzüberschuss erneut 103,4 Milliarden US-Dollar, womit Saudi-Arabien inzwischen Rang 5 der Staaten mit den höchsten Überschüssen belegt. Wichtigster Handelspartner für Saudi-Arabien im Export sind die Vereinigten Arabischen Emirate. Großteile der Exporte im Rohstoffhandel sind allerdings mit nicht-spezifizierten Ländern. Im Import ist der wichtigste Handelspartner China.Die Frage der Waffenexporte
In Deutschland stehen Waffenexporte in das streng islamische Land aufgrund der dortigen Menschenrechtslage regelmäßig zur Diskussion. Für 2018 genehmigte die Bundesregierung Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien im Wert von rund 416 Millionen Euro; 2012 betrug der Wert der Rüstungsausfuhren rund 1,24 Milliarden Euro. Seit einem 2018 verhängten Exportstopp ist das Volumen deutscher Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien jedoch deutlich gesunken. 2021 wurden nur noch Waffenexporte im Wert von rund 2,5 Millionen Euro genehmigt.Staatshaushalt
Saudi-Arabiens Staatsverschuldung belief sich im Jahr 2021 auf rund 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, der höchste Wert seit über zehn Jahren, womit das Land nicht mehr in der Liste der Länder mit der niedrigsten Staatsverschuldung auftaucht. Im Jahr 2014 erzielte Saudi-Arabien mit rund 1,6 Prozent den niedrigsten Wert in diesem Zeitraum.Das Land erzielte in den letzten Jahren kontinuierlich Haushaltsdefizite. 2008 konnte noch ein Haushaltsüberschuss von fast 30 Prozent des BIP erzielt werden - einer der damals höchsten Haushaltsüberschüsse weltweit. 2016 dagegen betrug das Haushaltsdefizit rund 17,2 Prozent. Im Jahr 2019 konnte das Staatsdefizit auf rund 4,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verringert werden, 2021 lag es bei knapp 2,35 Prozent. Auch für die kommenden Jahre wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet. Für das Jahr 2022 wird ein Überschuss von etwa 5,5 Prozent prognostiziert. Die Militärausgaben Saudi-Arabiens sind hoch. Rund 6,6 Prozent des BIP Saudi-Arabiens gab das arabische Land für Militär aus (2021).