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Das 9-Euro-Ticket

Am 23. Mai 2022 startete der Verkauf des 9-Euro-Tickets im deutschen Nah- und Regionalverkehr. Die von Juni bis August 2022 geltende Aktion war Teil des im Frühjahr 2022 beschlossenen Energie-Entlastungspaketes der deutschen Bundesregierung. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sorgte für einen enormen Preisanstieg für Kraftstoffe, beim Heizen sowie beim Kauf von Lebensmitteln. Zur Entlastung der Bürger und Bürgerinnen beschloss die Bundesregierung innerhalb des Paketes ein günstiges Ticket für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr auf den Weg zu bringen: das 9-Euro-Ticket. Die Aktion wurde als Erfolg wahrgenommen und im Jahr 2023 mit dem Deutschlandticket ein Nachfolgelösung eingeführt.

Kosten, Geltungsbereich und –zeitraum des Tickets

Der Geltungszeitraum des 9-Euro-Tickets belief sich auf jeweils einen Monat von Juni bis August 2022 und dabei vom ersten bis zum letzten Tag des Kalendermonats. Die Kosten lagen bei genau neun Euro pro Monat. Bei einem Kauf des Tickets für jeden der drei Monate würden sich die Kosten somit auf insgesamt maximal 27 Euro summieren. Mit dem Ticket konnten beliebig viele Fahrten mit sämtlichen Verkehrsmitteln des ÖPNV (darunter RB, RE, U-Bahn, S-Bahn, Bus, Tram) getätigt werden. Nicht genutzt werden konnen beispielsweise Züge der Art ICE, IC, EC oder Fernbusse. Gültig war das Ticket nur für die 2. Wagenklasse. Kinder unter 6 Jahren können kostenfrei mitgenommen werden.

Nutzung des ÖPNV in Deutschland

Im Jahr 2021 lag der Anteil des Schienenpersonenverkehrs und öffentlichen Straßenpersonenverkehrs bei insgesamt etwa zehn Prozent aller Verkehrsträger im Personenverkehr. Prognosen zeigen, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren steigen wird. Mit der Einführung des 9-Euro-Tickets wollte die deutsche Bundesregierung diese Entwicklung nachhaltig vorantreiben und auf die Nutzung von ÖPNV und des Bahnverkehrs aufmerksam machen. Vor offiziellem Verkaufsstart des 9-Euro-Tickets gaben 44 Prozent der Befragten einer Umfrage an, der Nutzung des Tickets positiv gegenüberzustehen. Insbesondere jüngere Menschen aus städtischen Gebieten zeigten Interesse an der Nutzung.

Zufriedenheit und Chaos

Umfragen nach Start des 9-Euro-Tickets zeigten ein gemischtes Bild. Bilder von überfüllten Zügen und Bahnhöfen an den ersten Tagen schreckten einen Teil der Bevölkerung von der Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs ab. Personen, die zuvor kein Abo eine ÖPNV-Unternehmens besaßen, zeigten sich hingegen zum Großteil zufrieden mit dem neuen Ticket. Das 9-Euro-Ticket wurde gemäß dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen insgesamt 52 Millionen Mal verkauft. Ebenfalls profitierten die etwa 10 Millionen bestehenden Abonnement-Inhaber. Im November 2022 gab das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bekannt, dass es im Jahr 2023 ein neues Ticket geben wird, das allerdings 49 Euro pro Monat kostet. Als Starttermin für das 49-Euro-Ticket wurde der 1. Mai 2023 festgelegt. Die Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
Veröffentlicht von Statista Research Department, 18.04.2024

Key insights

Anzahl der beförderten Personen mit Bussen und Bahnen im ÖPNV in Deutschland 2022
10,2 Mrd.
Einnahmen des ÖPNV in Deutschland im Jahr 2021
12,17 Mrd. Euro
Streckenlänge der Tram-Linien in Deutschland
2.039,4 Kilometer
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